DER WEG
Seit ich da war,
wurde mir einiges klar,
scheinbar ist das Leben einfach nicht vorhersehbar.
Ich machte mich nun auf
und nahm den Wettlauf gegen mich selbst in Kauf.
Es gab Höhen und Tiefen
Freunde, die mir vergebens anriefen
und all die Menschen, die mir nachliefen.
Sie wollten mir zeigen, wie es ist,
auszusteigen und aufzuschreiben,
wie wichtig es ist, eigen zu bleiben.
Was suche ich, bin ich einfach nur abenteuerlich?
oder werde ich allmählich zu ängstlich?
Es ist doch deutlich, ich weiss es nicht.
Das ist bedauerlich und macht mich nicht aussergewöhnlich.
Was will ich werden?
Will ich mit Beschwerden altwerden?
oder meine Narben vererben?
Wie könnte ich meine Scherben loswerden?
Soll mir das erst beim Sterben klarwerden?
Was auch immer passiert, mein Leben wird laufend aktualisiert.
Habe ich schon alles ausprobiert?
Habe ich mich genügend amüsiert
oder bereits alles archiviert?
Im Leben geht es um mehr als nur um Spass
und als ich mit allen zusammensass,
spürte ich das,
wusste nicht, wer mir gegenübersass
und ich welchem Ausmass es mich danach zerfrass.
Beim Zusammensein hat es den Anschein,
nicht alleine zu sein und allgemein einfach anders zu sein.
Habe ich auch das Bewusstsein
an meinem Grabstein alleine zu weinen?
Alleine war ich nie,
doch die Theorie verwandelte sich in eine Phobie.
Es nützte nichts, wenn ich alle anschrie.
Den letzten Rest meiner Energie
verschwende ich mit Garantie.
Die Allgemeinheit, sie mag es nicht, die Einsamkeit.
Die Abgeschiedenheit von der Öffentlichkeit.
Doch die Unabhängigkeit ist nicht allzuweit.
Von wem spür ich bloss diese Anwesenheit?
Es MUSS doch noch etwas Grösseres im Leben geben,
etwas, was mir hilft, den Weg zu ebnen.
Ich will einfach nicht aufgeben
und mich zum Ziel begeben.
So viele Fragen
habe ich mir aufgetragen
Sie machen mich nur niedergeschlagen.
Ich muss diese Plagen
davonjagen
und aufhören, mich zu beratschlagen.
Ich meinte, mich den anderen anzuschliessen,
bevor mich etwas begann zu durchfliessen
und die Schmerzen mich entliessen.
Ich musste mich beschliessen
und würde es nun endlich geniessen.
Ich musste also gehen,
ich durfte nicht mehr umdrehen
ich konnte nicht mehr zusehen,
wie die Gedanken an mir vorbeigehen.
Ich bekam ein Darlehen
um es durchzustehen
und nicht draufzugehen.
Die EIGENE Distanz führt zur Arroganz
und hinterlässt eine verlorene Akzeptanz.
Ich mag mich nicht, ist dann die Bilanz
und ICH erwarte von allen Toleranz?
Ich kam näher ans Ziel,
alles war mir viel zu viel
und als es wie Schuppen von meinen Augen fiel:
Ich spielte mit Gott ein Liebesspiel.
Es schien ABER als wär ich auf der Flucht
doch es traf mich mit einer Wucht
eine unglaubliche Sehnsucht nach Zuflucht
Sehnsucht besteht aus den Worten suchen und sehen.
Muss ich aufstehen,
um nicht durchzudrehen
und nach Santiago gehen um zu verstehen,
kann ich Gott beim Spazierengehen anflehen,
ihn endlich zu sehen?
Gesehen habe ich ihn nie, obwohl ich ihn oft anschrie
Er wird sich mir schon zeigen,
wenn ich aufhöre, mich zu weigern,
ihn anzuschweigen.
Als ich ankam, fühlte ich mit Scham,
wie behutsam ich davonkam.
Trotzdem war es wie Balsam,
als ich dahinterkam,
wie bedeutsam und grausam es ist, einsam und biegsam,
anstatt gemeinsam gleichsam zu sein.
Es tat weh, als ich meinem Ziel begegnete
und Trauer sich in mir ausbreitete.
Die ganze Zeit leugnete ich ungeahnte Ängste
Ich ahnte nicht, was diese Reise in mir auslöste.
Zu meiner Erkenntnis mache ich ein Geständnis:
Den Weg zu gehen war das beste Erlebnis
und das Ergebnis:
ich habe mit Gott ein zartes Liebesverhältnis!
Er war da für mich
er der nie von meiner Seite wich
wartet geduldig auf mich,
denn er lässt mich nie im Stich.
Irgendwann so hoffe ich, bringt er mich zu sich.
Auf diese Weise, beendete ich meine Reise.
NACH DEM WEG
Die Ankunft zuhaus
war durchaus ein Graus
Es war für mich wie ein AUS!!!
Was wird jetzt daraus?
Bin ich tatsächlich so viel gelaufen?
Wird mir das überhaupt jemand abkaufen?
Mein Tagebuch ist ein riesiger Papierhaufen
Ich fühlte mich wie einen Scherbenhaufen
und wollte wieder weiterlaufen.
Buon Camino mir noch in den Ohren lag
Hörte ich diesen Wunsch doch Tag für Tag
Es war wie ein Niederschlag
weil ich nur noch herumlag.
Ich merkte, dass ich niemandem mehr etwas beweisen mag.
Ich war wie eingefroren
habe ich jetzt alles verloren?
Ich habe mir doch geschworen,
mich zu fühlen wie neugeboren.
Stattdessen verkroch ich mich
Es war schon fast bedenklich.
Ich redete wohl nicht mehr verständlich
Die Menschen wurden befremdlich.
Doch die Fremde war wohl ich.
Ich wollte nichts mehr wissen, nichts mehr hören
niemand soll mich stören
Ich wollte Freundschaften zerstören.
denn ich konnte nicht mehr zu ihnen gehören.
Viele wollten mich nicht verstehen
Konnte der Weg dich nun bekehren?
Jetzt wirst du als sportlich angesehen!
Diese Prüfung, muss ich mir gestehen,
musste ich nun bestehen.
und immer meinen eigenen Weg gehen.
Ich fühlte mich schrecklich allein
Ich wollte wieder in Spanien sein
um niederlegen meinen Stein
Menschen, die nicht verstanden: Wo ist dein Heiligenschein?
Sie müssten ALLE dabeigewesensein.
Ich wünschte nämlich, wieder da zu sein.
Ich habe mich zurückgezogen
meine Träume waren davongeflogen
Ich kämpfte nun mit Ellenbogen
So habe ich mir doch vorgelogen
und bin IHM wieder davongezogen.
Er wartet immer noch auf mich,
denn seine Liebe zu mir ist so beachtlich
und unermesslich.
Das zu spüren ist unbeschreiblich
Doch angeblich bin ich zu ängstlich
um aussergewöhnlich und fröhlich zu sein.
Das ist traurig
der Weg für uns beide wird holprig
Ich bin doch so neugierig
Warum ist es dann so schwierig?
Ich bin also noch immer auf der Suche
jeden Tag, den ich allein verbuche
IHN nicht besuche
verzweifelt leise fluche.
und zu wenig versuche.
Gott braucht viel Geduld mit meiner Wenigkeit
so leistet er viel Aufbauarbeit
und gerät nie in Arbeitslosigkeit
er ist bereit, meine Blindheit und Feigheit
umzuwandeln in seine Freiheit.
Er führt mich von der Dunkelheit in die Helligkeit.
Aus der Dunkelheit will er mich führen
um ihn zu berühren,
seine Liebe zu spüren
und ganz ihm zu gehören.
Er will mich aus dieser Welt entführen.
Doch dafür müssen wir uns beide bemühen.
Er hat mich zum Weg aufgefordert
Dieser Weg hat mich verändert
oft war ich überfordert
und habe mit mir gehadert.
Jetzt hat er mich herausgefordert.
Mein Weg ist noch lange nicht zu Ende.
doch wenn ich mich vom Guten abwende
und vom Bösen erblinde, ist das eine grosse Schande.
Deshalb meine aufmunternden Worte für Reisende.
Es ist schwer zu verstehen für Aussenstehende.
Doch es gibt entscheidende Elemente:
Höre auf deine Inneren Worte!!!
Du sollst versuchen ein wertvolles Leben zu leben.
den Mitmenschen etwas Gutes zu geben.
Du musst alle wundervollen Erinnerungen aufheben
und nichts mehr hinausschieben
Ich möchte meine Geschichte bekanntgeben.
Denn ich will anstreben
JEDER sollte so etwas durchleben, sich fortbewegen
und nur das Beste im Leben geben.
Das hat er in mein Herz geschrieben
Manchmal steht das Leben auf dem Kopf
manchmal drückt jemand den falschen Knopf.
Manchmal da verliert man sich
manchmal ist man bloss abenteuerlich.
Manchmal lebt man nicht das eigene Leben
manchmal will man eigene Fehler nicht zugeben.
Manchmal tut man nicht, was man will
manchmal ist man laut anstatt still.
Manchmal will man neu beginnen
manchmal kann man vom Leben sogar das Gute abgewinnen.
Manchmal will man alles vergessen
manchmal benimmt man sich nicht angemessen.
Manchmal hat man jemanden gern
manchmal will man jemanden ärgern.
Manchmal kann man nicht loslassen
manchmal muss man etwas Gut sein lassen.
Manchmal will man einfach gehen
manchmal will man um Liebe flehen.
Manchmal mag man jemanden nicht
manchmal macht man etwas mit Absicht.
Manchmal will man tanzen und schreien
manchmal gibt es auch Streitereien.
Manchmal spürt man die Wut
manchmal hat man nicht genügend Mut.
Manchmal will man einfach spielen
manchmal kann man das Gewünschte nicht erzielen.
Manchmal wartet man zu lang
manchmal spürt man einen gewissen Drang.
Manchmal hat man sich grosse Hoffnungen gemacht
manchmal hat man sich selber ausgelacht.
Manchmal hat man aus Fehlern gelernt
manchmal hat man sich von Menschen entfernt.
Manchmal hat man sich Grosses vorgenommen
manchmal sieht man die Zukunft sehr verschwommen.
Manchmal hat man nur geträumt
manchmal hat man DIE Chance versäumt.
Manchmal kriegt man etwas geschenkt
manchmal ist man zu sehr abgelenkt.
Manchmal will man so viel geben
manchmal kann man Fehler nicht mehr beheben.
Manchmal will man Danke sagen
manchmal will man das nächste Kapitel aufschlagen.
Manchmal, ja manchmal steht das Leben auf dem Kopf
Das ist Leben